[MUSIK]
dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert
so meine Damen und Herren heute nehmen wir sozusagen die Mutter aller Urknalle den
Anfang der Kreuzzugsbewegung durch und wir fangen am besten wirklich mit dem
Urknall selbst an nämlich mit der Predigt von Urban II. in Clermont
am 27. November 1095 wir wollen erstmal den Inhalt zusammenfassen und
dann die Reaktion der Zuhörer darauf schildern Urban beginnt mit der Schilderung
der Lage der Christen unter muslimischer Herrschaft im Nahen Osten und stellt
fest in sehr bewegten Worten dass sie in einer jämmerlichen Lage sind
ruft aber dann das ist das Neue die jämmerliche Lage der Christen
unter den Muslimen ist eine alte alte Nachricht aber er ruft zum Handeln auf
insbesondere zum Kämpfen zum Wohle der eigenen Religion dabei verspricht
er denen die für die eigene Religion kämpfen die den Sündenerlass
das ist im Grunde genommen fast alt denn wir haben ja gesehen bei den
Grafen von Anjou dass man die Möglichkeit hat auf einer Pilgerfahrt die Sünden
sozusagen LKW-weise in Jerusalem abzuladen hier wird aber jedem Kämpfer den
Erlass der Sünden zugesagt und dazu sozusagen verstärkend
Urban betont wie sündhaft diese Zuhörer sind wie groß der
Läuterungsbedarf ist ihr Ritter sagt er missbraucht eure Macht im Kampf
untereinander anstatt sie in Dienst der Religion zu stellen das heißt
dieser Kreuzung wird dargestellt als ein Akt der persönlichen Buße
die Reaktion auf diese Predigt ist
überwältigend während der Predigt schreien die Zuhörer Deus
lo volt also Gott will es nach der Predigt gibt's ein hysterisches Verlangen
nach der eigenen Sündenvergebung und diejenigen die ein Gelübde abgelegt haben
ganz spontan ins Heilige Land zu fahren und für die eigene Religion zu kämpfen heften ein
Kreuz an die Kleidung als Zeichen dass sie sich dem Zug anschließen wollen
nun müssen wir uns fragen wieso kommt diese Predigt so gewaltig an
warum diese hysterische übertriebene Reaktion und es gibt 2 Elemente die wir hier analysieren
müssen das eine ist die Kreuzzugsidee selbst die wir sofort in 2
Wurzeln herunterbrechen und zwar den gerechten Krieg und die religiöse Unruhe des
11. Jahrhunderts und zweitens die Fähigkeit Urbans exakt seine Zielgruppe anzusprechen
nun die Kreuzzugsidee wie gesagt hat 2 Wurzeln gerechter Krieg und religiöse Unruhe die
nehmen wir im Folgenden durch das Entscheidende ist Urban konnte diese Kreuzzugsidee so
formulieren und so exakt auf sein Zielpublikum nämlich die
Ritterschaft formulieren dass sie reagieren mussten und dazu war er durchaus in
der Lage denn er war selbst Adliger er war Sohn eines Adligen aus der
Champagne und zweitens ihm gelang es die Sprache der Ritter zu benutzen um
die Ritter direkt anzusprechen analog die Kreuzzugslieder die zu dieser
Zeit komponiert wurden um die Stimmung anzuheizen betonen dass Gott als bedrohter
Lehensherr anzusehen ist und wir denken daran wie betet man im Mittelalter
man betet mit gefalteten Händen genau wie bei der Schwörung der Mannschaft
das heißt Gott ist mein Lehensherr schon allein von der von der Lage von der Körpersprache
her wenn ich bete dies ist mein Lehensherr und seine Lehensleute
nämlich alle Christen müssen ihm zu Hilfe eilen also er spricht in lehensrechtlichen Begriffen
und lehensrechtlichen Ideen nun erste Wurzel der
Kreuzzugsidee ist der gerechte Krieg und alle Gedanken der Christenheit über das über
den gerechten Krieg gehen letzten Endes auf Augustinus de civitate dei vom Gottesstaat
Anfang des 5. Jahrhunderts geschrieben Augustinus differenziert 2
Dinge einmal ob der Krieg objektiv berechtigt ist gerechtfertigt ist und zweitens ob
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:25:42 Min
Aufnahmedatum
2011-12-16
Hochgeladen am
2011-12-16 15:51:22
Sprache
de-DE